Amerkung: Die Autorin verwendet den schweizerischen Sprachgebrauch: Krippe bezeichnet familienergänzende Betreuung für Babys und Kleinkinder bis 4 Jahre, Hort wird in Deutschland Kindergarten genannt, der schweizerische Kindergarten ist eine Vorschuleinrichtung.
Für die Eingewöhnung möchte ich auf die Artikel „Kindergarten – Pädagogische Konzepte und Eingewöhnung“ und „Familienergänzende Betreuung von Babys und Kleinkindern unter 2 Jahren“ von Ines Kopp verweisen. Sie erklären anschaulich, wie wichtig eine gute Eingewöhnungszeit für alle Beteiligten (Eltern, BetreuerInnen und Kinder) ist. Gerade für Säuglinge und Kleinkinder ist die Eingewöhnungsphase entscheidend und sollte dem Kind angepasst werden, nicht allfälligen gewohnten Abläufen in der Tagesstätte untergeordnet werden.
Aber auch Kinder, die schon längere Zeit in einer familienergänzenden Betreuungsform sind – sich dort wohl fühlen und sich bis jetzt ohne Probleme von den Eltern trennen konnten – können plötzlich Krisen bekommen.
Ich habe das selbst erfahren müssen, als mein Sohn mit etwa 2,5 Jahren plötzlich nicht mehr in die Krippe wollte. Nachdem er schon über 2 Jahre in dieser Krippe war und seine Zeit dort von Beginn an immer sehr genossen hatte, kam das für uns überraschend. Ich habe mich in meiner Ratlosigkeit ans Forum gewandt – und eine Menge toller Tipps und Erfahrungsberichte bekommen!
Ich denke, auch ein bereits eingewöhntes Kind hat ein Recht auf eine „Krippenkrise“ – auch wir Erwachsenen gehen nicht ständig mit derselben Begeisterung an unseren Arbeitsplatz.
Oft habe ich beobachtet und gehört, dass solche Krisen ein Symptom für andere Krisen im Kinderleben sein können: ein neues Geschwisterchen ist angekommen, in der Familie (oder auch in der Krippe) gibt es Veränderungen. So war es zum Teil auch bei uns: in der Krippe stand ein Personalwechsel an, die Stimmung unter den Betreuerinnen war gespannt und das hatte sich auch auf die Kinder übertragen. Manchmal ist es möglich, die Ursachen zu beseitigen – und die Krippensituation normalisiert sich von selbst wieder – manchmal ist das aber auch nicht möglich oder die Gründe für die plötzliche „Krippenunlust“ sind nicht zu erkennen.
Kinder sind verschieden: was für das eine die perfekte Lösung ist, kann dem anderen überhaupt nicht weiterhelfen. Diese Auswahl von Tipps kann nur eine Auswahl bleiben – sie kann aber auch als Anregung für eigene, auf das eigene Kind und die Familie zugeschnittene Lösungsansätze sein.