Das Gegenteil ist der Fall: Nie war die Beziehung zwischen Eltern und Kindern so gut wie heute.
Training und Vorbild der Erwachsenen zu gewaltloser Konfliktlösung und respektvollem Umgang, ermöglichte Mitbestimmung, den Kindern entgegengebrachte Achtung und Toleranz tragen Früchte: Die Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen sinkt stetig, wo sie von solchen Verhältnissen profitieren, die Jugendkrimininalität ebenfalls.
Die große Mehrheit heutiger Kinder und Jugendlicher übernimmt Verantwortung, ist engagiert und leistungsbereit, wünscht sich verlässliche soziale Beziehungen – und liegt so wenig im Clinch mit ihren Eltern wie keine Generation vor ihr. Also: Alles im grünen Bereich. Nur nicht bei den Kindern und Jugendlichen, die nicht in einem Umfeld aufwachsen, das von Achtung und Respekt, Verlässlichkeit, Bindungsbereitschaft und Liebe geprägt ist. Ihnen muss ein solches Umfeld geboten werden. Klagen über die angeblich verrohte Jugend helfen niemandem.
Quellen:
Marc Calmbach u.a., Wie ticken Jugendliche? Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland, Altenberg 2012.
Prof. Dr. Mathias Albert u.a., Jugend 2010. Eine pragmatische Generation behauptet sich. 16. Shell Jugendstudie, Frankfurt/Main 2010.
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann/Prof. Dr. Sabine Andresen, Kinder in Deutschland 2007. 1. World Vision Kinderstudie, Frankfurt/Main 2007.