Nein, muss man nicht. Zur gesunden Entwicklung von Kleinkindern gehört es vor allem, mit den Fingern zu essen. So spüren sie, wie sich die Nahrung anfühlt, können die Hand-Mund-Koordination üben und merken, wenn das Essen noch zu heiß zum essen ist.

Kinder lernen Vieles vor allem durch Nachahmung. Sie werden über kurz oder lang schon deshalb Besteck einfordern, weil sie alles genau so wie die Großen machen wollen und sich nach familiären Gewohnheiten richten. Stellt man ihnen Besteck zur Verfügung, werden sie ordenlich damit essen, sobald sie soweit sind. Ein besonderes Übungsritual ist dafür nicht nötig. Das Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ ist in diesem Falle einfach falsch.

Karotte wird traditionell gerne als erste Beikost genommen. Dabei ist Karotte gar nicht so ideal, denn sie stopft. Die Eltern können im Grunde jedes ungewürzte, nitratarmes Gemüse anbieten, das sie sowieso gerade kochen. Wenn ein Kind mit Beikostreife (die ab vier Monaten, meist eher nach sechs einsetzt) nach der Kartoffel am Familientisch giert, kann man sie ihm also gerne in die Hand drücken.

Siehe dazu auch: Erste Beikost

Die erste Beikost kann Brei sein, muss aber nicht. Viele Kinder, die alle Anzeichen für Beikostreife haben (siehe: Erste Beikost), sind durchaus in der Lage, ein Stück weichgekochtes Gemüse in die Hand zu nehmen und zu essen. Ganz alleine, ohne Hilfe der Eltern. Es gibt einige Babys, die diese Art von Beikost bevorzugen.

Sollte ein Baby den Brei also verschmähen, ist die Gabe von geeignetem Gemüse im Ganzen durchaus eine Alternative. Wenn die Beikost eine gewisse Menge erreicht, muss man daran denken, das Gemüse vorher mal in einem guten Öl zu schwenken.

Das sagen diese Linien überhaupt nicht aus. Sie sagen lediglich, dass 3% aller gesunden Kinder noch leichter sind, d.h. unterhalb der 3 %-Linie und 3% aller gesunden Kinder schwerer sind, d. h. oberhalb der 97%-Linie liegen.

Ein aussagekräftigeres Kennzeichen für eine ausreichende Zunahme ist daher die durchschnittliche Zunahme pro Woche, die zumindest im ersten Halbjahr bei mindestens 110 g liegen sollte. Dazu kommen die wichtigen Kriterien der ausreichend nassen Windeln und das Wachstum von Körperlänge und Kopfumfang. Eine geringere Zunahme als durchschnittlich 110 g pro Woche sollte zusammen mit Arzt und einer Stillberaterin abgeklärt werden. Man errechnet sie immer vom niedrigsten Gewicht nach der Geburt, welches meistens etwas unterhalb des Geburtsgewichts liegt, nach folgender Formel:

Aktuelles Gewicht – niedrigstes Gewicht nach der Geburt : Alter in Wochen = durchschnittliche Zunahme pro Woche

Die Kurven für gesunde Gewichts- und Größenentwicklung von Stillkindern findest Du hier: WHO-Perzentilen zu Gewichts- und Größenentwicklung

Die Meinungen sind geteilt.

Die einen sagen: Ja, das stimmt!

Denn Rohrzucker und Honig (-> bitte Hinweis zu Botulismus beachten!) sind natürliche Produkte, d. h. sie sind nicht raffiniert und enthalten deswegen neben Zucker auch wichtige Mineralstoffe wie z. B. Kalium, Magnesium, Calzium, Phosphor und Eisen. Rohrohrzucker ist auch bekannt als Rapadura oder Ursüße.

Die anderen protestieren: Stimmt nicht!

Rohrohrzucker unterscheidet sich von seinen Inhaltsstoffen kaum vom weißen Zucker. Lediglich die braun färbenden Melassereste wurden nicht entfernt. Der Anteil an Mineralstoffen im Vergleich zum Zuckeranteil ist verschwindend gering. Beim Honig sieht es nicht viel anders aus. Hinzu kommt, dass Honig an den Zähnen klebt und hinsichtlich der Kariesgefährdung noch kritischer anzusehen ist als Zucker selbst.

Hier muss sich wohl jede/r mal wieder 😉 seine eigene Meinung bilden.

Nein danke!

Traubenzucker (Glukose) ist ein sogenannter Einfachzucker (Monosaccharid). Er ist sowohl Bestandteil des  Zuckers (Saccharose = Disaccharid, bestehend aus 1 Teil Glukose + 1 Teil Fruktose), als auch beispielsweise in Früchten, Gemüse und Honig enthalten. Industriell wird Traubenzucker aus Mais-, Weizen- oder Kartoffelstärke isoliert. Er ist ein schneller Energielieferant, seine Süßkraft ist nur halb so hoch wie die des Zuckers. Isolierter Traubenzucker in Form von Lollis, Bonbons u. ä. liefert wie sein „großer Bruder“ namens Zucker „leere“ Kalorien und Karies und ist deswegen keine gesunde Süßigkeit.

Wenn es so einfach wäre, müsste niemand über Schlafprogramme diskutieren. Tatsächlich stellen viele Eltern fest, dass ihre Kinder nach einer Breimahlzeit sogar eher wieder Hunger bekommen. Das liegt daran, dass der noch unreife Verdauungstrakt des Babys die Mahlzeit noch gar nicht richtig verwerten kann, die Nährstoffe kommen quasi ungenutzt wieder „unten raus“. Nicht wenige Kinder schlafen nach einem „Abendbrei“ eher schlechter, da die Nahrung ihnen „schwer“ im Magen liegt.

Wenn es so einfach wäre, müsste niemand über Schlafprogramme diskutieren. Tatsächlich stellen viele Eltern fest, dass ihre Kinder nach einer Breimahlzeit sogar eher wieder Hunger bekommen. Das liegt daran, dass der noch unreife Verdauungstrakt des Babys die Mahlzeit noch gar nicht richtig verwerten kann, die Nährstoffe kommen quasi ungenutzt wieder „unten raus“. Nicht wenige Kinder schlafen nach einem „Abendbrei“ eher schlechter, da die Nahrung ihnen „schwer“ im Magen liegt.

Schiebt ein Baby den Brei immer wieder mit der Zunge aus dem Mund, so ist dafür der Zungenstreckreflex verantwortlich: Dieser Reflex schützt das Baby, Nahrung zu sich zu nehmen, bevor es bereit dazu ist. Dem Baby sollte noch keine Beikost gefüttert werden, bevor sich dieser Reflex abgeschwächt hat.

Siehe dazu die Beschreibung der Beikostreife-Anzeichen im Artikel Erste Beikost

oder: „Nach 6 Monaten reicht der Eisengehalt der Muttermilch nicht mehr aus!“

Die Eisendepots des Babys reichen normalerweise ca. 6-8 Monate. Muttermilch enthält tatsächlich nur wenig Eisen. Dafür kann dieses um ein Vielfaches besser vom kindlichen Körper verwertet werden.

Anfangsbeikost hat niemals soviel Kalorien wie Muttermilch. Ein Baby müsste z.B. fast ein Kilo Karotten essen, um auf die Kalorienmenge von gut 200 ml Muttermilch zu kommen.

„Gib dem dicken Kind früh Brei; dem dürren langt die Brust!“

Eine alte Hebammenweisheit, trotzdem ein Ammenmärchen. Zwar hat Muttermilch wirklich mehr Kalorien als Beikost, allerdings weiß man heute, dass Stillkinder nicht „zu dick“ sein können und im späteren Leben seltener an Übergewicht leiden.

… es sich für das Essen der Eltern interessiert!“

Babys interessieren sich für fast alles, sobald ihr Sichtradius wächst und schon Neugeborene amen Mimiken und Gesichtszüge, so z.B. das Kauen, nach.

… es Zähne bekommt!“

Wenn ein Baby einen Zahn bekommt, bedeutet das, dass es einen Zahn bekommt. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt Babys, die kommen mit Zähnen zur Welt, andere zahnen erst lange nach dem ersten Geburtstag, wenn sie schon am Familientisch essen!

… es ständig die Händchen/sein Spielzeug in den Mund nimmt!“

Dies ist ein völlig normaler Entwicklungsschritt mit meist 3-5 Monaten: Das Baby erforscht alles was es in die Händchen bekommt und nutzt dabei seine hochempfindliche Zunge.

… es verstärkt sabbert!“

Sabbern hat meist mit einschiessenden oder durchbrechenden Zähnen zu tun, aber auch mit der verbesserten Mundmotorik mit 3-4 Monaten: das Baby formt den Mund bewusst und bildet erste bewusste Laute, wodurch der Speichelfluss angeregt wird.

… es 4 Monate (oder 16 Wochen) alt ist!“

Diese Empfehlung ist inzwischen revidiert. Sie stammt noch aus der Zeit, zu der die meisten Kinder mit künstlicher Säuglingsmilchnahrung gefüttert wurden. Noch vor wenigen Jahren hatte diese keine so hohe Qualität wie heute! Die aktuelle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO lautet mindestens 6 Monate voll zu stillen oder einen entsprechenden Muttermilchersatz zu füttern.

Die nationale Stillkommission empfiehlt inzwischen wieder, zwischen dem 5. und dem 7. Lebensmonat Beikost einzuführen; Hintergründe dazu und warum das bei länger gestillten Kindern nicht notwendig ist, kannst Du hier nachlesen: Stillen, Beikost und Allergievorbeugung

Eine veraltete Empfehlung für Kinder, die nicht gestillt wurden. Sie stammt aus der Zeit, in der Kinder mit Kuhmilch-Hafer-Schleim, Schmelzflocken, etc. ernährt wurden. Dieser, für Babys völlig ungeeigneten Mischung, fehlen lebensnotwendige Vitamine, die in dieser Form zugesetzt werden mussten. Bei der heutigen künstlichen Milchnahrung ist dies nicht mehr notwendig, bei Stillkindern sowieso nicht. Auch das Argument der Geschmacksgewöhnung ist haltlos, denn Gemüse in Milch hat geschmacklich nichts mit reinem Gemüse gleich