Tröstliche Geschichten für Lehrkräfte und Eltern von ADHS-Kindern
Verlag Modernes Lernen, 1. Aufl. (August 2004)
ISBN-10: 386145260X
ISBN-13: 978-3861452607
Beim ersten Durchblättern des liebevoll gestalteten Büchleins dachte ich: „Hm – eigentlich nur eine (durchaus nette) Aneinanderreihung von klassischen Kindermündern.“ Das genauere Lesen belehrte mich eines Besseren und machte mir die Unterschiede deutlich.
„Bücher über Hyperaktvität, Unaufmerksamkeit, ADS und ADHS gleichen oft Katastrophenberichten“, so schreiben die Autoren auf der Buchrückseite. Ihnen ist es mit diesem Buch ein besonderes Anliegen zu zeigen, „…dass Hyperaktivität und Unkonzentriertheit nicht nur negative Seiten haben.“ Und das gelingt ihnen auch wirklich gut. Es wird sehr deutlich, dass sie den Kindern, mit denen sie arbeiten eine positive und liebevolle Haltung entgegenbringen, dass sie deren Herzlichkeit und Kreativität schätzen.
Die Geschichten, die sie erzählen, möchten vor allem Eltern dazu ermutigen, den Blick auf ihre Kinder zu verändern und deren Stärken wieder mehr wahrzunehmen.
Eine Sache allerdings störte mich sehr: wie selbstverständlich werden auch nette Erlebnisse mit drei- oder vierjährigen Kindern erzählt. Das finde ich kritikwürdig, da man im diesem Alter eine der oben genannten Diagnosen nicht wirklich stellen kann. Ich sehe daher eher die Gefahr, dass man damit bei Eltern den augenblicklichen Trend stützt, bei jedem etwas lebhafteren Kind den Verdacht auf ADHS zu äußern.
Lotta